top of page
  • Autorenbildhazina malaika

NAMIBIA 2019

Aktualisiert: 4. Mai 2020




CAPRIVI – oder Wo ist das Wasser?



Juni 2018


Kaum zurück, von unserer ersten Namibia-Erfahrung Namibia 2018, begannen wir mit der Planung für das nächste Jahr. Anfang Juni reservierten wir ein 4x4 Fahrzeug mit Dachzelt bei Safari Car Rental. Der Kontakt zur Vermietung war überaus freundlich und es wurde jederzeit, schnell und unkompliziert auf unsere Wünsche eingegangen. Mit einer Anzahlung und einem anständigen Frühbucherrabatt war das Wunschfahrzeug schon mal gesichert.





Wir starteten in die grobe Routenplanung. Unsere Ziele waren auch dieses Mal wieder möglichst kurze Fahrtstrecken, hier und da zwei Nächte am selben Ort zu verbringen, durch den Caprivi-Streifen hin zu den Viktoriafällen zu reisen und den Rückweg durch das Okavango-Delta zu nehmen.



 


Juli 2018



Es stellte sich eine erste Ernüchterung ein. Die Camps, die im Okavango Delta auf der möglichen Route lagen, waren überzogen teuer dafür, dass wir nur „Camping“ machen wollten. Eine Route durch Botswana außerhalb des Deltas hätte aber lange Fahrtstrecken bedeutet und so richtig überzeugt waren wir von diesem Gedanken dann doch nicht. Somit war der Plan, bis zu den Viktoriafällen zu fahren und dann einfach durch den Caprivi wieder zurück. Nun wurden die einzelnen Camps angefragt oder direkt gebucht. Bis auf zwei kleine Änderungen bezüglich der Unterkunft stand die Route, am Ende des Monats Juli, fest. Windhoek – Waterberg – Caprivi – Chobe/Botswana – Viktoriafälle/Simbabwe – Caprivi – Etosha – Windhoek



 

August 2018



Nach langer Beobachtung der Flugpreise schien die richtige Zeit gekommen. Ende August buchten wir unsere Flüge. Den Hinflug bekamen wir direkt bei Condor, den Rückflug über Air Namibia am günstigsten. Alles zusammen war der Gesamtpreis mit 640 Euro pro Person das beste Angebot, was wir zu diesem Zeitpunkt finden konnten. Flug: 11.März 2019 SW286 Air Namibia Frankfurt/Main - Windhoek 02. April 2019 SW285 Air Namibia Windhoek – Frankfurt/Main


 


September – Dezember 2018



Warten … warten … warten und die Zugtickets gebucht. Wir gönnten uns erneut die 1. Klasse und hatten somit einen weiteren Punkt auf der to-do-Liste abgehakt.


 


Januar 2019



Verunsicherung machte sich breit. Die einzelne Übernachtung an den Viktoriafällen wurde nochmals gründlich überdacht, da es zu dieser Zeit in Simbabwe vermehrt zu Unruhen und Generalstreiks kam, die wirtschaftliche Lage unvorhersehbar war und wir die wenige Zeit nicht unnötig an Polizei- oder Grenzkontrollen verbringen wollten. Wir änderten unsere Pläne ab, die Viktoriafälle müssen noch warten. Die Stornierung des Hotels an den Wasserfällen und eine Verlängerungsnacht am Chobe-NP sind schnell und problemlos erledigt und die endgültige Route stand nun fest. Nebenbei konnten wir dadurch noch ordentlich die Urlaubskasse schonen (mit einem kleinen Rundflug, allen Visas, Gebühren und Eintrittsgeldern sowie dem Hotel sprechen wir von ca. 600 €) und waren uns sicher, dass sich damit viele, viele andere Aktivitäten auf unserer Route finanzieren ließen. Windhoek – Waterberg – Caprivi – Chobe/Botswana – Viktoriafälle/Simbabwe – Caprivi – Etosha – Windhoek Die Route und weitere Infos bekommt ihr >>HIER<<


 


Februar 2019



Der Reisetermin rückte nun deutlich näher und letzte wichtige Vorbereitungen wurden erledigt. Was folgte, waren lange drei Wochen des Wartens. In der Klein Windhoek Schlachterei gaben wir unsere Bestellung übers Internet auf und würden diese („Was für ein Service!“) direkt an die Autovermietung geliefert bekommen. Die kulinarische Vorfreude auf 3,5 Kilo leckeres Grillgut von Springbock, Oryx, Eland und Co. stieg von Tag zu Tag. Der letzte Check und einige Testläufe unserer Fototechnik waren auch abgeschlossen und eigentlich konnte es jederzeit losgehen. Aber erstmal musste noch etwas gearbeitet und ganz wichtig, die Taschen gepackt werden. Letzteres sollte sich (wie bisher immer) bis zur letzten Minute hinziehen.


 



März 2019



Geht’s jetzt endlich los?


 


10. März 2019



Letzte Vorbereitungen, aber hauptsächlich Taschen packen.


 


11. März Leipzig – Frankfurt/M. – Windhoek



Nun aber! Der Tag war gekommen und alles, also das Gepäck, die Fotoausrüstung und sogar wir selbst, waren bereit. Die Bahn, ja „die“ Deutsche Bahn war pünktlich und da wir wieder die gleichen Plätze im gleichen Abteil wie beim letzten Mal reserviert hatten, wussten wir genau, wo wir stressfrei einsteigen konnten.





Im Gegensatz zu 2018 waren wir heute mit einem späteren Zug angereist, sodass wir nicht so immens viel Zeit bis zum Abflug überbrücken mussten. Nicht nehmen lassen wollten wir uns aber einen Wiederholungsbesuch in der Asia-Snack-Box, direkt vorm Terminal 2. Mit einer gewissen Routine wurde danach eingecheckt, die letzten Wartezeiten abgewartet und mehr als pünktlich hoben wir erwartungsvoll ab, in Richtung Namibia.




Die Versorgung an Bord der Air Namibia-Maschine war wie gewohnt gut und witziger Weise funktionierten die gleichen Monitore an den Sitzen nicht, an denen sie bereits vor knapp einem Jahr nicht funktionierten. Sogar darauf war also Verlass.



 


12. März Windhoek – Gästefarm Düsternbrook



Pünktlich, kurz vor Sonnenaufgang, landeten wir in Windhoek. Die Einreiseformalitäten waren zügig erledigt, das Gepäck kurz darauf in unseren Händen, ebenso wie frisches Bargeld und die einheimische SIM-Karte. „The same procedure as last year“ sozusagen und dies im absolut positiven Sinne.



Am Ausgang wurden wir freundlich von einem Mitarbeiter der Autovermietung empfangen, der uns per Shuttle direkt zur Mietstation brachte. Gegen 7:45 Uhr verließen wir das Flughafengelände und bereits während der Fahrt begegneten uns die ersten wilden Tiere. Kuhantilopen, Warzenschweine, Paviane und in der Ferne, die ersten Giraffen. Für eine knappe halbe Stunde keine schlechte Ausbeute. Noch etwas geprägt von unserer Erfahrung mit Britz im letzten Jahr, waren wir von der zügigen und unmittelbaren Abwicklung der Formalitäten und der Übergabe des Fahrzeuges fast schon überwältigt. So kann es also auch gehen. Der gemietete Hilux Expedition stand schon bei unserer Ankunft bereit und war mit 9505 km auf der Uhr quasi neu und gerade eingefahren.


Gegen 9:30 Uhr, das sind rund 3 Stunden früher als bei Britz 2018, rollten wir bei der Autovermietung in Richtung Windhoek vom Hof, um zunächst im Superspar der Maruera Mall alle Dinge zu besorgen, die vorher auf unserem Einkaufszettel Platz gefunden hatten. Eine gute Stunde und zwei volle Einkaufswagen später starteten wir nun endlich in unser Abenteuer, Richtung Norden.


Erst gab es ein Stück Schnellstraße zu bewältigen, doch direkt nach dem Abzweig Düsternbrook zeigten sich wieder reichlich wilde Tiere. Darunter ein Oryx, Zebra mit Jungtier, fünf Giraffen direkt am Wegesrand und natürlich Warzenschweine.




Wir waren dann doch irgendwann froh, die Campsite erreicht zu haben. Die lange Anreise und die, durch die daheim herrschenden, frischen Temperaturen, ungewohnte Hitze ließen uns doch ziemlich durchhängen. Der Camper wurde noch etwas her- und eingerichtet und der Rest des Tages klang ruhig aus.


Als die Sonne langsam unterging, schlugen wir das erste Mal unser Dachzelt auf. Ein abendliches Feuer durfte natürlich auch nicht fehlen und die aufgelegten Thüringer Bratwürste schmeckten, doch überraschend, sehr lecker. Noch ein Cider und dann ging es für uns zeitig in den Schlafsack.


Ein kleines Detail zum Schmunzeln sei aber noch erwähnt. Die in der Klein Windhoek Fleischerei bestellten Köstlichkeiten wurden pünktlich geliefert, doch beim Auspacken waren wir überrascht, so viele Bratwürste vorzufinden. Wie sich herausstellte, gab es da wohl ein Kommunikationsproblem bei der Bestellung. Wir wurden gefragt, wie viel Bratwurst wir bräuchten und wir bestellten 4 Stück. Geliefert bekamen wir dann heute 4 kg, was auf Grund des Grenzübertritts nach Botswana in einer guten Woche, den Speiseplan für die nächsten Tage bestimmte, denn dort durften wir ja kein frisches Fleisch mehr mit uns führen.


Die Campsite war O.K., aber doch etwas beengt. Es gab keine abgegrenzten Stellplätze, sodass irgendwie jeder stand, wie er wollte, was das Finden eines vernünftigen Platzes nicht unbedingt einfacher machte. Für eine Nacht aber konnte man bedenkenlos bleiben. Gefahrene Kilometer: 80 km Campsite: Düsternbrook Bush Camping (Link)




 
13. März Waterberg



Der Tag begann mit der obligatorischen Tasse Kaffee. Wir hatten uns dieses Mal dafür entschieden, Instant-Kaffee zu nehmen, einfach weil es schneller geht, als von Hand zu filtern. Geschmacklich leider keine Offenbarung (ja, wir trinken gerne guten Kaffee). Für unsere nächste Reise ist aber bereits eine French-Press-Kanne angeschafft worden, sodass auch dieses morgendliche Ritual wieder ein, zumindest geschmackliches, Erlebnis wird.


Die Überfahrt zum Waterberg gestaltete sich problemlos, jedoch nicht, ohne auch einige Geocaches einzusammeln. Nach dem Einchecken und Einrichten auf der Campsite wurde der Plan für den nächsten Tag gefasst.


Wir hatten uns an der Rezeption kundig gemacht und zwei Angebote weckten unser Interesse. Zum einen war da das Plateau-Hiking (220,- NAD p.P.) und zum anderen der Rhino Drive (600,- NAD p.P.). Das es zeitlich passte, buchten wir beide Aktivitäten. Kulinarisch beendeten wir diesen Tag mit Eland-Lende, dazu ein Kartoffel-Möhren-grüne Bohnen-Gemüse, alles vom offenen Feuer, ergänzt von einem leckeren Orange-River-Cellars Rotwein.




Gefahrene Kilometer: 266 Campsite: Waterberg Andersson Camp (Link)



 
14. März Waterberg



Der Tag begann zeitig, denn für 8 Uhr war Plateau Hiking angesagt. Da das Betreten des Plateaus nur in Begleitung eines Guides erlaubt ist, entschieden wir uns dafür, diese Aktivität zu buchen. Da wir offenkundig die einzigen waren, die sich am Sammelpunkt einfanden, wurde die Wanderung im Prinzip zu einer individuellen Führung durch die Geologie sowie die Flora und Fauna des Waterbergs. Dabei kamen wir einem Büffel zum Greifen nah, erfuhren eigentlich alles Notwendige in Sachen Überleben im Busch sowie im Spurenlesen. Das Hauptziel war aber ein Viewpoint, direkt am Rand des Tafelbergs. Von hier aus durften wir einen herrlichen Ausblick über die Unendlichkeit der uns umgebenden Landschaft genießen.


Der Rückweg führte dann direkt zur Campsite hin und wir ließen es uns nicht nehmen, unseren Guide auf eine frische Tasse Kaffee einzuladen und dabei etwas zu plaudern. Nebenbei bekamen wir ein paar Zaungäste. Dik-Diks liefen immer wieder unmittelbar an der Campsite vorbei und unser persönliches Frankolin begleitete uns fast durch den gesamten Tag.


Es wurde Nachmittag und somit Zeit für den Rhino-Drive. Das Fahrzeug war bis auf den letzten Platz ausgebucht, aber es war dennoch für jeden ausreichend Platz vorhanden. Am Ende zogen wir eine etwas ernüchternde Bilanz. "Nur" fünf Nashörner konnten wir sehen, direkt an einer Futterstelle. Die restliche Pirschfahrt brachte uns noch zwei Schakale, diverse Antilopen und Vögel vor die Linse. Zum Abschluss gab´s für jeden noch ein kaltes Getränk zur freien Auswahl, ein etwas vorgezogener Sundowner sozusagen. Unsere Wahl fiel (wieder mal) auf je ein Savanna Dry.

Für die offene Flamme hatten wir heute Springbock-Lende, Kartoffel-Möhren-Gemüse und Schoko-Banane auf unserer Speisekarte stehen.

Diese Campsite hat uns richtig gut gefallen. Individuelle Stellplätze, die sehr schön in die Natur integriert waren, sodass tierische Besucher quasi ungehinderten Zugang hatten. Auch der Ausblick ins Tal war besten geeignet, wieder mal eine Timlapse-Aufnahme zu starten. Gefahrene Kilometer: 0 Campsite: Waterberg Andersson Camp (Link)

Timelapse I – Viewpoint Andersson Camp





 
15. März Rundu


Heute wurde noch vor den ersten Sonnenstrahlen aufgestanden, lag doch insgesamt ein langer Streckenabschnitt vor uns. Während das Wasser für den Kaffee an Temperatur zulegte und das Zelt abgebaut wurde, positionierten wir die Kamera, um den Sonnenaufgang bildlich einzufangen.


Timelapse II – Viewpoint Andersson Camp


Unser erstes Tagesziel war der Hoba-Meteorit, ein imposanter Gruß from outer space. Nach dessen Besichtigung gab es ein verdientes, spätes Frühstück.

Ein paar Geocaches hatten wir uns, entlang der Strecke, auch noch herausgesucht, um ein wenig Abwechslung auf der ewig langen, schnurgeraden Straße zu haben.


Gegen 15 Uhr erreichten wir das Camp, checkten ein, unternahmen aber keine weiteren Aktivitäten. Einfach mal rumsitzen und nichts tun war genau das Richtige, nach einem ganzen Tag "on the road". Auf dem Grill landeten heute Zebra und Lamm-Rücken, dazu ein paar Champignons.


Da auf der Campsite gerade nicht viel los war, hatten wir im Prinzip ein relativ großes Areal für uns allein, das wir uns nur mit ein paar Hühnern teilen mussten. Der eigene Sanitärbereich war sehr gut, nur der Blick auf den Fluss war irgendwie nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Da wir aber nur eine Nacht blieben, war das keine große Sache. Gefahrene Kilometer: 429 Campsite: Kaisosi River Lodge Campsite (Link)




 
16. März Divundu / Popa Falls



Entspannt starteten wir in den Tag, lagen doch heute keine 200 Kilometer vor uns. Es ging direkt hinein in den Caprivi-Streifen. Die Straße zog sich wieder wie ein schwarzer Strich, fast schnurgerade durch die Landschaft und ebenso reihten sich, wie an einer Perlenschnur aufgefädelt, kleine Siedlungen oder einfach nur ein, zwei Häuser links und rechts der Straße auf. Von wilden Tieren war leider nichts zu sehen. Das hatten wir uns, zugegebener Maßen, im Vorfeld doch anders vorgestellt, zumal wir auch Berichte und Bilder gesehen hatten, wo es eben deutlich tierreicher war. Vielleicht lag es an dem ausgebliebenen Regen und der damit verbundenen Trockenheit, aber so oder so, es war nicht zu ändern.


Am frühen Nachmittag war die Campsite erreicht und wir richteten uns gemütlich auf unserem Stellplatz ein. Da wir scheinbar die einzigen Camper waren, hatten wir freie Platzwahl. Es gab auch wieder Strom, sodass alle Akkus wieder mit frischer Energie aufgefüllt werden konnten. Außerdem ließ sich der Kühlschrank mal wieder richtig runterkühlen.


Auf’s Feuer kamen neben frischem Eland wieder Bratwürste, hatten wir doch immer noch einen ordentlichen Vorrat davon.


Gefahrene Kilometer: 193 Campsite: Popa Falls Resort Campsite (Link)




 
17. März Mahango Game Park


Dieser Tag gehörte sozusagen den Tieren. Der unweit unseres Camps gelegene Mahango Game Park war unser Ziel für den gesamten Tag.

Direkt zur Öffnung des Gates waren wir vor Ort, um unser Permit (90 NAD für 2 Personen und 1 Fahrzeug) zu erwerben. Danach konnte es direkt losgehen, hinein ins tierische Vergnügen.


Mit einer, von der netten Dame im Permit-Office ausgehändigten und per Hand mit Wegmarkierungen versehenen Karte machten wir uns auf, die ersten Tieren zu entdecken. Da wir keinerlei Zeitdruck hatten, erkundeten wir alle Ecken des Parks, sichteten u.a. Pferdeantilopen, Red Lechwe, Leierantilopen, machten Picknick direkt an einem Hippo-Pool und durften sowohl visuell als auch akustisch einer Elefantenherde bei der Mittagsruhe beiwohnen.


Zum späten Nachmittag hin hatten wir den Park komplett durchstreift und durchaus zufrieden unsere erste, selbst gefahrene Pirschfahrt erfolgreich beendet, ohne uns verfahren zu haben oder im Tiefsand stecken geblieben zu sein.


Im Camp ließen wir den Tag entspannt am Ufer des Okavango ausklingen, nicht jedoch, ohne die Kamera aufgestellt zu haben.


Timelapse – Popa Falls Resort


An der Rezeption buchten wir noch für den nächsten Morgen eine Bootsfahrt, um direkt bis an (und dann auch auf) die Popa Falls herankommen zu können. Gefahrene Kilometer: 116 Campsite: Popa Falls Resort Campsite (Link)





 
18. März Nkasa Lupala NP / Sangwali



Heute begann der Tag recht zeitig, denn es galt, pünktlich um 8 Uhr an der Ablegestelle zu sein und auf das Boot zu steigen. Vorher musste aber noch die Campsite beräumt und das Auto startklar gemacht werden.


Pünktlich erreichten wir das Ufer und sahen… ja wir sahen das Boot hinter der ersten Flussbiegung verschwinden. Etwas ratlos standen wir da und fragten uns, wie das passieren konnte, wurde uns doch bei der Buchung noch gesagt, dass wir die einzigen Fahrgäste sein würden. Also ging es flotten Schrittes zur Rezeption. Hier erkannte man wohl schnell, dass es zu, sagen wir mal, Missverständnissen zwischen Rezeption und Bootsführer gekommen war. Wie wir dann später an Bord erfuhren, waren unserem Kapitän auch nur zwei Fahrgäste gemeldet worden und als diese an Bord waren, fuhr er los. Nur waren eben nicht wir die Fahrgäste, sondern ein anderes Paar, die ebenfalls die Bootsfahrt gebucht hatten und ein paar Minuten vor uns am Ableger waren. Kann passieren und am Ende stachen wir eben eine halbe Stunde später in See.


Zu sehen gab es neben den Popa Falls noch reichlich Hippos, Krokodile und die verschiedensten Vögel. Damit hatte sich der Stress vom Morgen schon wieder gelohnt.


Auf der Fahrt, hin zum Livingstone´s Camp erledigten wir noch ein paar Besorgungen und erreichten am Nachmittag unsere Campsite.


Da unser Gastgeber Deutsch sprach, war das Einchecken quasi ein Heimspiel. Wir waren von der Ausstattung, der Lage und dem Zustand des uns zugewiesenen Areals positiv überrascht. Klein aber sehr fein, so können wir es zusammenfassen und jedem nur weiterempfehlen.


Deutlich sichtbar wurde aber auch hier, dass die Regenzeit faktisch ausgefallen war. Dort, wo sich direkt an der Campsite eine weite Graslandschaft auftat, sollte eigentlich Wasser zu sehen sein. Zumindest waren ein Bootsanleger und auch Boote vorhanden, die wir hätten benutzen können.


Nun war es aber, wie es war und konnte unseren positiven Eindruck in keiner Weise trüben. Der Rest des Tages gehörte dann der Entspannung, dem Beobachten und Belauschen der umherstreifenden und umherfliegenden Tiere sowie dem Entzünden des obligatorischen Feuers zur Nahrungszubereitung. Alles in allem ging ein wunderschöner Tag zu Ende. Gefahrene Kilometer: 277 Campsite: Livingstone’s Camp (Link)


Timelapse – Livingstone’s Camp





 
19. März Nkasa Rupara Nationalpark


Der heutige Tag gehörte ganz der Pirsch im Nkasa Rupara NP. Da unsere Campsite nur ein paar Meter vom Gate entfernt lag, gönnten wir uns noch in aller Ruhe den morgendlichen Kaffee und waren dennoch die ersten (und vielleicht sogar die einzigen) Besucher an diesem Tag.


Wie an jedem Gate üblich, registrierten wir uns in dicken Büchern (unser Kennzeichen konnten wir inzwischen auswendig niederschreiben), bezahlten unsere 90 NAD für das Permit und bekamen eine Karte des Parks ausgehändigt, um uns besser orientieren zu können. Für Service und Freundlichkeit in den Parks konnten wir bis dato nur Bestnoten verteilen.


Der ausgebliebene Regen hatte aber auch hier im Park seine Spuren hinterlassen. Es war trocken, richtig trocken. Eigentlich sollten wir uns, natürlich auf den ausgewiesenen Wegen, zwischen einer Art Seenlandschaft bewegen, doch davon war weit und breit nichts zu sehen. Es gab nur trockenes Gras, wohin unsere Augen blickten. Das aber war so hoch, das es beim Hindurchfahren weit über die Motorhaube hinausragte. Die Folge war nicht nur, dass unser Auto aussah, als wären wir stundenlang einem Mähdrescher hinterher gefahren, sondern auch die, dass sich das Sichten von Boden gebundenen Tieren dadurch erheblich erschwerte.


Video – Nkasa Rupara NP


Spaß hatten wir trotzdem dabei, so völlig einsam und allein durch diese weite Landschaft zu fahren, nicht zu wissen, was hinter der nächsten Kurve auf uns wartete. Aus der vegetativen Situation heraus ergab es sich natürlich, dass bei den gemachten Tierbeobachtungen die gefiederten Vertreter in der Oberhand waren. Dennoch gelang es uns, wenn auch in einiger Entfernung, den ersten Löwen zu entdecken.



Zur Mittagszeit kehrten wir ins Camp zurück, denn nicht nur die Tiere bevorzugen in der größten Hitze ein schattiges Plätzchen für eine kurze Siesta.


Für den Nachmittag wählten wir einen anderen Bereich des Parks aus und waren, was die Sichtung von Tieren angeht, etwas erfolgreicher. Impalas, Zebras und diverse Vögel sprangen, liefen, schwammen oder flogen uns vor die Linse. Doch nicht nur die Sonne hatte eine definierte Zeit, zu der sie sich zurückziehen würde, nein, auch das Gate hatte eine klar bestimmte Schließzeit und diese galt es für uns, nicht zu verpassen.


Den Sonnenuntergang genossen wir dann von unserer Campsite aus und zu einem leckeren Weinchen gab es heute mal Ananas im Speckmantel, eine durchaus empfehlenswerte Leckerei. Gefahrene Kilometer: 79 Campsite: Livingstone’s Camp (Link)




 
20. März Chobe Forest / Botswana



Heute hieß es Abschied nehmen, von diesem sehr schönen Camp. Da wir im Verlauf des Tages die Grenze zu Botswana passieren würden, dorthin aber kein frisches Fleisch mitnehmen durften, überließen wir die immer noch vorhandenen, letzten Bratwürste unserem Gastgeber. Dieser freute sich sehr darüber, mal wieder eine „echte“ Thüringer probieren zu können.


Die Prozedur an der Grenzstation war dann wieder typisch Afrika. Es ging in aller Ruhe, Stück für Stück, voran. Wir füllten wieder die gleichen Formulare aus, wie bereits am Flughafen, bekamen dann irgendwann unseren Ausreise-Stempel in den Pass und registrierten zum x-ten Mal unser Kennzeichen in einem dicken Buch, nicht aber ohne zusätzlich Hersteller, Fahrgestellnummer und Farbe mit zu notieren. Kurz darauf befanden wir uns auf einer Brücke und damit quasi im Niemandsland, denn Namibia hatten wir hinter uns gelassen und die Grenzstation nach Botswana lag noch einige Meter vor uns.


Dort angekommen hatten wir Glück, dass gerade nur ein Auto mit zwei Personen vor uns am Schalter war. Bei einem Bus mit einer Reisegruppe kann die Bearbeitung schon mal etwas länger dauern. So aber ging alles recht flott. Wir bekamen unser Visum, bezahlten die Straßengebühr (wir hatten vorsorglich US$ mitgenommen, da wir keine Gelegenheit hatten, vorm Grenzübertritt an die Landeswährung Pula zu kommen) in Höhe von 21 US$ und ließen unser Fahrzeug, speziell den Kühlschrank, auf frisches Fleisch hin durchsuchen. Alles lief trotzdem sehr entspannt ab und nach 15-20 Minuten hatten wir botswanischen Asphalt unter unseren Rädern.


Unser heutiges Ziel, die Muchenje Campsite lag nur wenige Kilometer hinter der Grenze, sodass wir nicht rasen mussten und das Camp dennoch am frühen Nachmittag erreichten.


Der uns zugewiesene Stellplatz sorgte dann erstmal für Ernüchterung. Der erhoffte Ausblick von der Campsite auf ein großes Feuchtgebiet mit wenigstens ein paar wilden Tieren, war so gar nicht vorhanden. Ja, es war zu trocken, der Regen war ausgeblieben, aber unser Ausblick bestand in einer ausgeholzten Schneise auf eine trockene Grasfläche, welche die ansässigen Bewohner als Weide für ihre Rinder nutzten. Für einen Moment hatten wir das Gefühl, Urlaub auf dem Bauernhof zu machen. Hinzu kam noch, dass sich eine Gruppe Grünmeerkatzen unsere Campsite als Spielplatz ausgesucht hatte. Es war also nicht möglich, irgendwelche Dinge unbeobachtet oder gar das Auto offen stehen zu lassen. Alles zusammen sorgte für, sagen wir mal, eine etwas gedrückte Stimmung, für die wir als Therapie nur einen großen Behälter mit leckerem Rotwein zur Verfügung hatten. Später, bei Eintritt der Dämmerung, verschwanden dann auch die Meerkatzen und es machte sich, bei einem gemütlichen Feuer, wieder etwas Entspannung breit. Gefahrene Kilometer: 207 Campsite: Muchenje Campsite (Link)




 
21. März Chobe Riverfront / Botswana


Heute war wieder zeitiges Aufstehen angesagt, wollten wir doch gleich zur Öffnung der Tore an der Chobe Riverfront vor Ort sein. Am Ngoma Gate erwarben wir unser Permit, welches wir gleich für zwei Tage ausstellen ließen, denn morgen war ja auch noch ein Tag. Der Plan für heute war dann, von Ngoma aus direkt zur Riverfront hinunter zu fahren und dann am Wasser entlang, hin zum Gate in Kasane. Zurückzulegen waren, bei dieser, den Tag füllenden Pirschfahrt, ca. 60 km. Das klingt zwar nicht viel, aber in Anbetracht der Tatsache, dass wir uns meist nur in Schrittgeschwindigkeit bewegten, um in allen Richtungen nach Tieren Ausschau halten zu können, sollten wir fast bis zum Toresschluss brauchen, um in Kasane den Park wieder zu verlassen.


Gleich, wie wir am Chobe angekommen waren, wurde deutlich, dass auch hier der ausgebliebene Regen seine Spuren hinterlassen hatte. Von einer großen Wasserfläche, die der Chobe hier bilden sollte, war leider nicht viel übrig geblieben. Entsprechend trocken waren auch die Uferregionen und wir hatten ja gehofft, unter anderem badende Elefanten beobachten zu können. Eine größere Gruppe besagter Rüsseltiere lief uns zwar nicht über den Weg, dafür aber ein stattliches Einzelexemplar. Und nein, es lief uns nicht über den Weg, sondern es lief direkt auf unserem Weg und das auch noch genau auf uns zu. Es war in etwa so, wie bei einem Duell. Erst aufeinander zu und dann sehen, wer zuerst ausweicht.


Wer ist hier der Boss?


Wir hatten den Eindruck, der Kollege war etwas auf Krawall gebürstet oder er wollte uns einfach nur klar machen, wer hier der Chef ist und sagt, wo´s lang geht. Als letzten Gruß gab er uns noch eine ordentliche Portion Dreck mit auf den Weg und wir interpretierten das mal als ein Unentschieden.


Aber nichtsdestotrotz zeigten sich uns im weiteren Verlauf Tiere von groß bis klein, mit zwei, vier oder mehr Beinen, mit und auch ohne Fell und die gefiederte Fraktion war ebenfalls reichhaltig vertreten.

Die auf der Strecke liegenden Aussichtspunkte, Stretch Points genannt, waren willkommene Gelegenheiten, im wahrsten Sinne des Wortes, die Beine mal auszustrecken und die Aussicht zu genießen.


Je näher wir nach Kasane kamen, umso mehr Fahrzeuge waren am Fluss unterwegs, aber es bewegte sich immer in einem sehr überschaubaren Rahmen. Ohnehin kreuzten gerade im mittleren Bereich zwischen Ngoma und Kasane kaum andere Fahrzeuge unseren Weg. Ob hier wohl die festen Verpflegungszeiten so mancher Lodge oder ein straffer Zeitplan von so manchem Reisenden ursächlich waren, bleibt wohl Spekulation.


Bis zur Dämmerung war es nicht mehr lang hin, als wir den Park verließen. Da für die Rückfahrt zur Campsite Asphalt angesagt war, pressten wir mit Hilfe unseres Kompressors frische Luft in die Reifen und begaben uns „on the road“, um an der Rezeption des Camps noch jemanden anzutreffen. Die Idee war, noch heute Abend für morgen Früh auszuchecken, denn wir wollten am kommenden Tag noch einmal durch den Park fahren, allerdings in Kasane beginnend in Richtung Ngoma. Um dort sein zu können, wenn die Tore öffnen würden, mussten wir die Zelte abbrechen, noch bevor die Rezeption öffnen würde.


Kulinarisch beendeten wir diesen ereignisreichen Tag eher banal mit der Verwertung so mancher Reste der Vortage. Diese wurden verarbeitet zu Grill-Toast und Soljanka, was aber nicht weniger lecker war, wie die Grillgerichte der letzten Abende.


Gefahrene Kilometer: 130 Campsite: Muchenje Campsite (Link)




 
22. März Chobe Riverfront / Botswana



Noch bevor die Sonne aufging, war aufstehen angesagt, denn wir wollten möglichst früh in Kasane sein. Wir hatten geplant, den Tag zu nutzen, um nochmals die Chobe Riverfront zu durchqueren und Kasane als Ausgangspunkt deswegen, da das erste Teilstück der Strecke am Ufer entlang als Einbahnstraße deklariert ist.


Am Gate waren zu dieser Tageszeit deutlich mehr Menschen und Fahrzeuge unterwegs, als gestern bei Toresschluss. Direkt hinter dem Tor führte der Weg hinab ans Wasser. Was wir hier gleich feststellen mussten, war, dass wir offenbar ein anderes Verständnis von entspanntem Fahren zum Zwecke der Tierbeobachtung hatten, als das Gros der anderen „Pirschfahrer“. Na ja, muss jeder selbst wissen, aber wir ließen uns von dieser Hetzerei nicht anstecken. Tierisch wurde es dann auch. Reichlich Vögel, Reptilien und Säugetiere konnten von uns entdeckt uns so manches Exemplar auf die Speicherkarte gebannt werden.


Gegen Mittag war es dann Zeit, eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen. Eine passende Stelle war auch gefunden, gab es doch in der Nähe des Grabes und der Ruine des Hauses von William "Pop" Lamont eine größere Picknick-Site (Serondela Picnic Site [-17.839670, 25.008184]). Von nun an ging es quasi auf dem gleichen Weg zurück zum Ngoma Gate, auf dem wir am Vortag in entgegengesetzter Richtung gefahren waren.


Kurz bevor wir den Park verließen, hatten wir noch das Glück, ein paar Rappenantilopen vor die Linse zu bekommen.


Am Gate erledigten wir die üblichen Formalitäten und hier aus war es dann nur noch ein Katzensprung bis zur Grenze zurück nach Namibia. Auf der botswanischen Seite ging es eigentlich sehr zügig voran, wir bekamen unsere Stempel in die Pässe und durften nur einen Moment später die gewohnte, namibische Bürokratie erleben. Die einzige Neuerung, die wir erlebten, war die, dass wir beim Betreten des Grenzpostens mit einem Fieberthermometer gescannt wurden. Trotz der heißen Außentemperaturen hatten wir offensichtlich kein Grad Kerntemperatur zu viel und durften hinein, um unsere Formalitäten zu erledigen.


Angemeldet waren wir heute auf der Chobe River Campsite. Diese lag auf der namibischen Seite des Chobe Rivers. An der Rezeption gab es für uns ein kaltes Begrüßungsgetränk (sehr lecker) und eine kurze Einweisung in Camp und Bar.



Die Campsite lag direkt am Wasser und ermöglichte einen herrlichen Ausblick auf die Riverfront. Außerdem war es der perfekte Platz, um einen fantastischen Mond- sowie Sonnenaufgang zu beobachten.


Bei einer recht frischen Brise hatten wir so unsere Probleme, ein Feuer zu entzünden, doch als es einmal brannte, machte es eine ordentliche Hitze.


Gefahrene Kilometer: 124 Campsite: Chobe River Campsite (Link)


Timelapse – Chobe River Camp





 
23. März Kongola / Kwando



Der heutige Tag diente mehr oder weniger als Brückentag, was nichts anderes bedeuten soll, als dass wir nur die Strecke zwischen dem Chobe River Camp und unserem Tagesziel, der Namushasha Campsite fahrerisch überbrückten. Unterwegs wurden die Vorräte, insbesondere die, frischen Fleisches, aufgefüllt.


Aktivitäten waren keine vorgesehen, aber so ein Tag muss auch mal sein. Einfach am frühen Nachmittag ankommen, die Campsite einrichten und danach, bei einem kühlen Getränk, die Füße hochlegen. Ein paar tierische Nachbarn hatten wir an unserem Stellplatz auch. Einige Hippos nutzen den an unserer Campsite liegenden Flussabschnitt als ihren Pool, was allen durch eine lautstarke Geräuschkulisse mitgeteilt wurde.


Die vorhandene Zeit nutzten wir auch, um mal die Speicherkarten auf die Festplatte zu kopieren und den Akkus wieder frischen Saft einzuverleiben. Außerdem konnten einige Kleidungsstücke aufgefrischt und zum Trocknen an die frische Luft gehangen werden. Dinge eben, die auch im Urlaub mal getan werden müssen.


Rinder-Steaks mit Käse-Champignons, dazu das eine oder andere (Edelstahl)Gläschen Wein rundeten diesen entspannten Tag kulinarisch ab.


Gefahrene Kilometer: 201 Campsite: Namushasha Campsite (Link)




 
24. März Susuwe Triangle


Dieser Tag sollte (wie sich im Verlauf zeigen würde) ganz im Zeichen der berüsselten Dickhäuter stehen. Um es gleich vorweg zu nehmen, so viele Elefanten auf einmal und quasi auf Nasenlänge hatten wir zuvor noch nicht gesehen. Weder hier in Namibia noch bei unseren vergangenen Reisen nach Kenia und Tansania. Zu Beginn der heutigen Pirschfahrt waren Tiersichtungen eher Mangelware. Bis auf einige Bienenfresser waren tierische Motive eher Mangelware.



So durchfuhren wir den Park, immer auf der Suche nach Vertretern der hiesigen Fauna. Unterwegs waren einige schöne Viewpoints angelegt, immer mit einem freien Blick aufs Wasser und eine willkommene Gelegenheit für uns, eine kleine Mahlzeit einzunehmen. Hier war dann auch tierisch wieder mehr los und allein für’s Wohlbefinden hätte man hier durchaus länger verweilen können.



Nach einem Blick auf die Karte beschlossen wir, bis zum Horseshoe Viewpoint zu fahren, dort noch eine Pause zu machen und anschließend umzukehren. Kaum hatten wir den zweiten Viewpoint verlassen, wurde es spannend. Der Weg führte etwas bergauf mit einer leichten Biegung nach rechts und noch bevor wir die Kurve erreichten, tauchten vor uns am Wasser drei Elefanten auf, ein kleiner Minifant inklusive.


Wir waren gerade dabei, diesem Wasserspiel begeistert zuzusehen, als plötzlich aus allen Richtungen, für uns unzählige Elefanten herbeiströmten. Sie kamen von überall aus dem Gebüsch und sammelten sich genau in dem Gebiet, in das wir eigentlich gerade fahren wollten. So standen wir auf dem Weg, welcher idealer Weise aus Tiefsand bestand und überlegten uns, wie wir weiter verfahren sollten. Das Gebüsch zu unserer rechten Seite hatte eine Wuchshöhe, dass sich Elefanten darin perfekt verstecken konnten, mit anderen Worten, für uns quasi unsichtbar waren. Der weiche Untergrund machte uns deutlich, dass im Falle eines Falles kein schnelles Fortkommen möglich war. Wir wägten unsere Optionen ab.


Rückwärts? Erstmal Nein, da wir nicht einsehen konnten, wie viele Elefanten noch von unserer rechten Seite kommen und zum Wasser hinziehen würden. Vorwärts, dem Weg weiter folgend? Auch erstmal, Nein! Ein vorsichtiger Blick um die Biegung offenbarte uns einen schönen großen, Schatten spendenden Baum, unter dem sich eine größere Menge der Dickhäuter versammelt hatte, um sich abzukühlen. Hinzu kam noch, dass unser Weg direkt an dem Baum vorbeiführte und im Moment von reichlich Elefanten blockiert war.


Video – Roadblock


Wir wählten die dritte Option und entschieden uns dafür, ein großer weißer Stein in der Landschaft zu sein, der hier einfach so herum lag. Bedeutete, sich einfach still zu verhalten, keine Kamerageräusche zu fabrizieren und abzuwarten. So warteten wir und warteten und … plötzlich überholte uns ein anderes Auto, ganz offenkundig ein Safari-Fahrzeug und folgte dem Weg, ohne sich wirklich von den immer noch unter dem Baum stehenden Elefanten beeindrucken zu lassen. „Respekt!“ sagten wir uns, so was kann auch mal ins Auge gehen. Wie dem auch sei, die bis dahin dort befindlichen Schattenparker rückten etwas beiseite und gaben so den Weg frei. Mit einem doch leicht mulmigen Gefühl fuhren wir weiter, passierten den Baum und arbeiteten uns durch den Tiefsand voran, bis wir den Horseshoe Viewpoint erreicht hatten. Diese Pause hatten wir uns irgendwie verdient.

So saßen wir auf der Plattform und betrachteten das Hufeisen-Gewässer, immer auf der Suche nach tierischen Besuchern. Dabei fiel uns im Augenwinkel das Safari-Mobil auf, das uns vorhin überholt hatte. Aus dieser Richtung drang immer wieder ein aufheulendes Motorengeräusch zu uns herüber, jedoch bewegte sich die Quelle dabei keinen Meter vor oder zurück. Dieses Spiel wiederholte sich immer und immer wieder. Was also tun? Hier irgendwo im Nirgendwo und wohl wissend, dass dieses Auto das einzige war, das wir den gesamten Tag im Park gesehen hatten. Die Entscheidung war dann relativ schnell getroffen, wir schauten uns die Sache vor Ort einmal an und es war, wie es nicht anders zu erwarten war. Festgefahren, und zwar richtig. Es ging weder vor, noch zurück und der Fahrer des Safari-Mobils schien ein wenig verzweifelt, hatte er doch schon alles versucht, sich und somit auch seine Gäste aus dieser misslichen Lage zu befreien. Hinzu kam noch, dass er durch seine Befreiungsversuche seinen Unterfahrschutz derart verbogen hatte, dass dieser sich wie eine Pflugschar im Tiefsand eingegraben hatte.


Da half nur eines: Herausziehen! Eine Aktion, die auch für uns das erste Mal war. Dafür bekamen wir es aber ganz gut hin, denn kurz darauf war das Fahrzeug befreit und wir wurden von den beiden Fahrgästen der Pirschfahrt, zwei älteren Damen, die in kirchlicher Mission unterwegs waren, in deren Abendgebete eingeschlossen. Auch ein für uns neues Gefühl.


Video – Festgefahren


Unser Rückweg gestaltete sich dann etwas weniger aufregend, aber Adrenalin fördernde Momente hatten wir für heute eigentlich ausreichend.


Gefahrene Kilometer: 108 Campsite: Namushasha Campsite (Link)